Agaplesion Bethanien Haus Bethesda

Interview

Leitung Haus Bethesda

Gespräch mit Einrichtungsleiterin Viola Kleßmann

 

Seit wann leiten Sie das Haus Bethesda schon und wie sind Sie in die Pflegebranche gekommen?

Ich leite das Haus Bethesda seit dem 1.5.2013. In die Pflege gekommen bin ich durch meine Ausbildung zur Krankenschwester. Im Anschluss habe ich in der ambulanten Pflege gearbeitet und entdeckt, dass mir insbesondere die Arbeit mit alten Menschen sehr viel Freude bereitet. Nach einem Abstecher in eine ganz andere Branche (ich habe nochmal studiert und einige Zeit in einer Multimedia-Firma gearbeitet), bin ich als Qualitätsbeauftragte in die Pflege zurückgekehrt. Der Sinn der Arbeit hat mir in der anderen Branche einfach gefehlt.

 

Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?

Ich fahre gern Rad und beschäftige mich sehr gern kreativ. Ich erstelle zum Beispiel Collagen und ich fotografiere gern.

 

Welcher Aspekt an Ihrer Arbeit macht Ihnen am meisten Spaß?

Die Vielseitigkeit: Seien es Gespräche mit Bewohnern und Angehörigen, Personalführung oder der Kontakt zu Handwerkern. Außerdem macht mir die Arbeit Spaß, weil ich einen Sinn in ihr sehe: Die Altenpflege zu verbessern und auf jeder Ebene dafür zu sorgen, dass das Image von Pflegeeinrichtungen besser wird.

 

Worauf sind Sie besonders stolz?

Stolz bin ich darauf, dass alle Mitarbeiter unermüdlich daran arbeiten, dass es hier im Haus wohnlich ist, eine freundliche Atmosphäre herrscht und man sich einfach wohlfühlen kann.

 

Woran arbeiten Sie derzeit / Was werden Sie in den nächsten Monaten verbessern?

Wir haben verschiedene Projekte: So wollen wir uns in Zukunft noch stärker mit dem benachbarten Seniorenwohnhaus und der Tagespflege vernetzen – und zum Beispiel gemeinsame Veranstaltungen anbieten.

Außerdem versuchen wir immer wieder, den Garten noch mehr zu beleben. Wenn ich dürfte, wie ich wollte, würde ich am liebsten den ganzen Tag mit den Bewohnern im Garten umgraben, pflanzen und ernten (lacht).

 

Wie binden und fördern Sie gute Mitarbeiter?

Ich denke, dass wir unseren Mitarbeitern ein sehr gutes Gesamtpaket bieten: Das reicht von einer angenehmen Atmosphäre und guten Teamarbeit bis hin zu verschiedensten Fortbildungen. Außerdem ist es uns sehr wichtig, individuell auf die Mitarbeiter einzugehen. Wir achten darauf, ob ein Mitarbeiter spezielle Interessen oder Talente hat – und bieten entsprechende Aufgaben und Möglichkeiten. Eine Mitarbeiterin hat zum Beispiel Interesse daran, den Garten zu verschönern. Dazu geben wir ihr gemeinsam mit den Bewohnern Zeit. Und wenn ein Mitarbeiter beispielsweise spontan auf seinem Wohnbereich Pizza backen möchte, dann ermöglichen wir das. Das sind Kleinigkeiten, die aber wichtig sind.

 

Was bieten Sie speziell für Angehörige an?

Wir bieten zwei Angehörigenabende im Monat an. Einen speziell für den Demenzwohnbereich und einen wohnbereichs-übergreifend. Das ist ungewöhnlich häufig; mir ist das aber sehr wichtig. Es ist eine schöne Möglichkeit, sich mit den Angehörigen auszutauschen, neue Konzepte vorzustellen oder im Gespräch neue Ideen zu entwickeln. Außerdem stehen meine Türen jederzeit offen und Angehörige können spontan vorbeikommen.

 

Worauf sollten Pflege-Bedürftige und ihre Angehörigen bei der Wahl der Pflege-Einrichtung besonders achten?

Ich würde Angehörigen raten, sich bei der Entscheidung in die Lage des Pflegebedürftigen zu versetzen. Viele Angehörige gehen zu stark von sich selbst aus. Außerdem sollte man auf sein Bauchgefühl achten: Habe ich das Gefühl, meine Mutter/mein Vater kann sich hier wohlfühlen? Die Atmosphäre spürt man am besten, wenn man sich einfach mal in einen Wohnbereich setzt und alles beobachtet. Außerdem sollte man sich natürlich auch selbst wohlfühlen, da man als Angehöriger in den nächsten Jahren ja regelmäßig im Haus ein- und ausgehen wird.