Pflegeangebot
Ein Pflegebad mit integrierter Musik & Beleuchtung
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Das Lazarus Haus Berlin hat sich in zwei Wohnbereichen des Hauses Himmelsblick auf demenzkranke Bewohner spezialisiert. Diese werden hauptsächlich nach dem Böhm-Konzept sowie nach Kitwood gepflegt und betreut. Die Pflege und Betreuung in den Wohnbereichen ohne Spezialisierung richtet sich nach dem Modell der ganzheitlich fördernden Prozesspflege von Monika Krohwinkel.
Eine zweite Spezialisierung des Lazarus Hauses ist die auf gehörlose Bewohner: In den Häusern Sonneneck und Boegehold werden gehörlose oder hörgeschädigte Bewohnern integrativ gepflegt und betreut.
Auch die palliative Versorgung spielt eine wichtige Rolle im Lazarus Haus. So ist es Mitglied im Netzwerk Palliative Geriatrie Berlin – einem Zusammenschluss von Pflegeeinrichtungen, welche es sich zum Ziel gesetzt haben, Hospizkultur differenziert und nachhaltig umzusetzen. Unabhängig davon gibt es im 3. Stock des Hauses Boegehold ein Hospiz, das zur Stiftung gehört. Der ehrenamtliche Hospizdienst begleitet Bewohner auf Wunsch auf ihrem letzten Weg.
Zudem startete im Mai 2015 das Projekt „Palliative Care“. Ziel dieses Projekts ist es, die palliative Versorgung im Haus zu verbessern. Insbesondere eine behütende, fürsorgliche Pflege und Betreuung spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Darüber hinaus wurden im Rahmen dieses Projekts auch verschiedene Möglichkeiten für Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter geschaffen, von verstorbenen Bewohnern Abschied zu nehmen.
Erwähnenswert ist des Weiteren, dass es auf jeder Etage ein sehr modernes Pflegebad – mit integrierter Musik und Beleuchtung – gibt. Die Pflegedokumentation wird handschriftlich durchgeführt.
Demenz
Gemeinschaftsraum mit einer Wohnküche
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Im Haus Himmelslicht befinden sich zwei offene, geschützte Wohnbereiche, die sich auf die Pflege und Betreuung von Bewohnern mit Demenz spezialisiert haben. Alle Mitarbeiter dieser Wohnbereiche besuchen regelmäßig spezielle Schulungen.
Die Pflege und Betreuung richtet sich nach den Pflegemodellen von Böhm und Kitwood. Wichtiger Bestandteil dieser Modelle ist es, die Bewohner in ihrer Individualität zu stärken und sowohl die Pflege als auch die Betreuung sehr stark an der individuellen Biographie auszurichten. Um möglichst viele individuelle Details über den Pflegebedürftigen, seine Wünsche und seinen Hintergrund zu erfahren, werden die Angehörigen sehr stark einbezogen. Das so gewonnene Wissen wird genutzt, um den jeweiligen Bewohner besser zu verstehen und auf ihn eingehen zu können.
Mit jeweils nur bis zu 16 Bewohnern sind beide Wohnbereiche vergleichsweise klein und familiär. Zentrale Anlaufstelle jeder Etage ist der große Gemeinschaftsraum mit einer Wohnküche und einem Balkon. Er ist durch große Fensterfronten angenehm hell und man hat eine schöne Sicht auf das Mauerdenkmal und den Fernsehturm. Hier wird gemeinsam gegessen, gebacken, gespielt, getanzt und gesungen. Das Beschäftigungsangebot richtet sich immer nach der Tagesform der jeweiligen Bewohner und ist nicht fest vorgegeben. Je nach Interesse und individueller Biographie werden außerdem hauswirtschaftliche Tätigkeiten - wie z. B. Abwaschen oder Handtücherfalten - angeregt.
Farbenfroh gestalteter Flur
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Zusätzlich zu dem großen Gemeinschaftsraum befinden sich auf jeder Etage zwei kleinere Gemeinschaftsräume, die auch für das Angebot der sozialen Betreuung genutzt werden. Und da Menschen mit Demenz häufig einen sehr ausgeprägten Bewegungsdrang haben und viel auf den Fluren unterwegs sind, wurden diese als Rundgang gestaltet und mit gemütlich dekorierten Sitzgelegenheiten ausgestattet.
In den wärmeren Monaten ist auch der große Garten des Lazarus Hauses ein beliebter Treffpunkt. Hier befindet sich der “Garten der Sinne”, der speziell für Bewohner mit Demenz und Orientierungsproblemen konzipiert wurde und von einem kleinen Zaun umgeben ist. Es gibt Hochbeete, die gemeinsam bepflanzt werden und Sitzbereiche für das nachmittägliche Kaffeetrinken. Außerdem können die Bewohner Wellensittiche und andere Vögel in einer großen Voliere beobachten.
Hörschäden
In den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel hat die Idee der Inklusion einen hohen Stellenwert. Dies gilt insbesondere für die Menschen, die im Haus Boegehold täglich ein- und ausgehen. Unter dem Konzept der Inklusion in Bezug auf Gehörlosigkeit versteht man, dass sowohl Menschen mit und ohne Hörbehinderungen gemeinsam auf einem Wohnbereich leben. Viel Wert wird dabei auf ein barrierefreies und gleichberechtigtes Zusammenleben gelegt.
Neben den Kompetenzen des Pflege- und Betreuungsteams zur „Deutschen-Gehörlosen-Sprache“ und –kultur sind auf dem Wohnbereich auch technische Hilfsmittel, wie z.B. eine Blitzlichtklingel (als Ersatz für das Klopfen) an Zimmertüren der gehörlosen Bewohner normal. Diese ermöglicht es den Bewohnern, ihr Recht auf Privatsphäre zu bewahren. Auf Wunsch werden Fax- und Internetanschlüsse bereitgestellt.
Inklusion bedeutet ebenfalls die Teilhabe aller Bewohner am Alltagsleben und sonstigen Aktivitäten der Wohngruppe. So werden Aktivitäten wie z. B. Spielenachmittage, „Tanzen im Sitzen“, Gymnastikgruppen und der Besuch der Vitaminbar als offenes Angebot für alle Bewohner gestaltet. Auch das geistliche Leben wird mit Unterstützung der evangelischen Gehörlosengemeinde Berlin und der Hilfe von Gebärdendolmetschern bei den regelmäßigen Andachten im Lazarus Haus inklusiv gestaltet. Zusätzlich gibt es für die Gehörlosen auch regelmäßige Treffen mit gehörlosen Menschen die nicht in der Einrichtung leben, bei denen gespielt, gerätselt und natürlich auch ausgiebig „geplaudert“ wird.
Das Lazarus Haus Berlin arbeitet eng mit der Robert-Bosch-Stiftung zusammen. Neben dem Erwerb der Kenntnisse über Sprache und Kultur der Gehörlosen, ermöglicht die Robert-Bosch-Stiftung auch die Inklusion der gehörlosen Menschen in die Hospizkultur. Zudem wird die Teilhabe an der Palliativkompetenz des Hauses im Rahmen eines Projektes unterstützt.
Ärzte
Das Lazarus Haus nimmt am sogenannten „Berliner Projekt“ teil. Das Ziel dieses Projekts ist es, durch festangestellte Ärzte und Therapeuten eine überdurchschnittliche medizinische Versorgung in Pflegeeinrichtungen zu gewährleisten.
Im Lazarus Haus Berlin sind eine Fachärztin für Innere Medizin und Geriatrie sowie ein Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie angestellt. Sie haben ihre Praxisräume im Erdgeschoss des Hauses Sonneneck. Zudem kooperiert das Lazarus Haus Berlin auch mit einem Zahnarzt, der im Erdgeschoss einen separaten Raum mit einem Zahnarztstuhl besitzt und jeden Mittwoch Sprechstunde hat. Im Souterrain des Hauses Sonneneck befinden sich außerdem die Therapieräume der im Rahmen des Berliner Projekts angestellten Physiotherapeuten. Bewohner und externe Patienten können sich hier nach ärztlicher Verschreibung behandeln lassen.
Kooperationen mit Fachärzten